Gefunkt hat’s in der Küche

Das alte Sprichwort „Gleich und gleich gesellt sich gern“ passt auf Martino und Fabio wie angegossen, denn beide lieben es, für andere Menschen zu kochen, und beide genießen natürlich auch selbst gerne etwas Gutes. Kennengelernt haben sich die zwei vor ungefähr zehn Jahren am funkelnden Comer See; seither sind sie zusammen, trotz ihrer vielen Karrierestationen dies- und jenseits der Alpen. Martina ist jetzt Junior Sous Chef in der Stüa de Michil, während Fabio in der Küche die Verantwortung für die Stües, das Bistrot und das Frühstück trägt. Sie liebt Gemüse und überhaupt die ganze vegetale Welt, während er sich, wenn er wählen muss, am liebsten für Fisch und Meeresfrüchte entscheidet. Martina kommt aus Gorla Minore im norditalienischen Varese, Fabio stammt aus Bergamo.

Im selben Beruf zu arbeiten, kann in einer Beziehung durchaus sinnvoll sein, denn so versteht man sich blind und weiß immer genau, wovon der andere fachsimpelt. Was im Fall von Martina und Fabio natürlich Themen rund um Küche und Kochen sind. Wer würde es sonst mit einem Partner aushalten, der nach stundenlanger Arbeit in der Hitze der Küche nach Hause kommt und dann auch am heimischen Esstisch noch Themen ausbreitet, die sich um Ablaufprozesse zwischen Herd und Kühlschrank drehen, um den Kontakt zu den Gemüsebauern oder dem Chef de Rang, um Garzeiten und die Verfügbarkeit bestimmter Zutaten? Allerdings muss man in so einer Beziehung auch wissen, wie man den Schalter umlegt und zur echten Freizeit switcht. Wirklich Zeit für sich und die Beziehung herauszuholen, ist während der Saison gar nicht so einfach. Umso wichtiger, diese wertvollen Zeitbröckchen dann auch gut zu nutzen. So richtig die Zweisamkeit genießen die beiden dann, wenn die Saison vorbei ist – dann wird alles nachgeholt! Am liebsten auf Reisen. Unterwegs möchten Martina und Fabio neue Kulturen und Lebensweisen kennenlernen, neue Dinge probieren, Spaß haben. Gerade liebäugeln sie damit, sich ein Wohnmobil zu mieten und damit nach Frankreich zu fahren. Auf den Spuren vergangener Reisen und auch, um alte Freunde, Kolleginnen und Meisterköche zu besuchen. Ein bisschen so, als wäre es eine Reise zu Elementen des Lebens, die fest dazugehören, die man jedoch auch immer wieder ein bisschen neu erfinden darf. Genauso wie man es in der Küche tut.