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Dezember – ein erneuertes Versprechen

Dezember steht vor der Tür – und wir öffnen unsere Hotels in den Bergen für die Wintersaison. Ein besonderer Moment, hinter dem akribische Arbeit und große Vorfreude steckt. Und so beginnt für uns, für neue und alte Mitarbeitende eine neue Saison in den Dolomiten, dieser steinernen Kathedrale ohne Dach. Und mittendrin: Sie, lieber Gast, das Allerwichtigste. Denn erst Sie verleihen unserem Gastgeberleben Sinn.

Dezember ist ein schöner Monat. 

Was täten wir nur ohne ihn? Wir hier könnten dann wahrscheinlich den Beruf nicht ausüben, den uns das Schicksal zugedacht hat und für den wir uns – das jedenfalls wünsche ich mir – jeden Tag aufs Neue entscheiden. 

Im Dezember öffnen wir die Türen unserer Berghotels für die Wintersaison, und das ist jedes Mal wieder ein ganz besonderer Moment. Denn hinter den sich öffnenden Türen, hinter dem Schlüsselklingen an der Rezeption verbirgt sich die lange, akribische Arbeit von Menschen, die in unserem Theater der Gastfreundschaft wie Choreographen, Bühnen- und Kostümbildner wirken. Dahinter verbergen sich unzählige Überlegungen, Telefonate, Meetings und Details, die immer schon ein Jahr vorher beginnen und auf das große Ziel hinarbeiten: den Moment, in dem ein Gast die Türschwelle überschreitet. 

Dezember ist auch der Monat der besonders schönen Feste und Feierlichkeiten. Man freut sich auf die gemeinsame Zeit mit der Familie – speziell, wenn man oft fern von zu Hause ist – man zieht Bilanz und macht Pläne fürs kommende Jahr. Dezember ist der Monat der großen Vorsätze, ein Monat des Übergangs, in dem wir das zu Ende gehende Jahr abschließen können, dafür dankbar oder enttäuscht sein können – um dann das erste Kapitel des neuen Jahres aufzuschlagen, ehrfürchtig und neugierig zugleich. 

Und wir öffnen unsere Häuser. Ein festlicher Moment, in dem alles durcheinanderwirbelt. 

Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind alle wieder da. Es ist so schön, sie wiederzusehen, ganz gleich, ob wir nun seit einer, seit fünf oder 30 Saisons zusammenarbeiten. Unter ihnen leuchten die Gesichter derjenigen auf, die zum ersten Mal dabei sind und in deren Blick die Unsicherheit steckt, was sie bei uns wohl erwarten wird (!). Nicht für alle sind wir das Haus ihrer Träume, doch für viele mag unser Haus eine Zuflucht darstellen, ein Fels in der Brandung, der ihnen Sicherheit gibt. Und ein Ort, in dem alle viel voneinander lernen können. 

Es ist auch immer jemand dabei, der noch nie Schnee gesehen hat – und genau diese Mitarbeitenden sind es dann meistens, die sich unsterblich in die Dolomiten verlieben. Ein Mitarbeiter beispielsweise ist am Meer geboren und aufgewachsen und kannte Schnee nur von Postkarten. Jetzt ist er schon seit zwölf Jahren bei uns. Auch das ist die Kraft der Dolomiten – sie verlassen dich nicht und bleiben immer bei dir. Auch wenn du sie gar nicht so oft besuchst. Aber diese Berge helfen uns, die Zeit zu ertragen. 

Die Dolomiten sind wie eine Kathedrale ohne Dach. Morgens leuchten ihre Gipfel rosa auf, der Schnee schluckt jedes Geräusch. In dieser gedämpften Atmosphäre fühlt es sich manchmal an, als folge man der Liturgie eines Gottesdienstes: das Knirschen der Ski auf dem Schnee, das Knacken des Feuers im Kamin, das leise Öffnen einer Tür, Stimmenklang aus dem Frühstücksraum … 

Daher ist die Wiedereröffnung unserer Hotels in den Bergen mehr als nur der touristische Saisonstart: Es ist das erneuerte Versprechen, dass wir auch dieses Jahr wieder da sind für alle, die diesen Bergen und uns ein wenig von ihrer Zeit schenken möchten. 

Es gibt noch ein paar schöne Neuigkeiten: Unser Hotel Gran Fodà ist jetzt Mitglied der „Bio Hotels“ und verkörpert damit noch stärker als vorher eine Vision von Gastfreundschaft in Harmonie mit der Natur. Neben dem Berghotel Ladinia wiederum gibt es seit dieser Saison die Ciasa Teresa, die wir frisch renoviert haben und die gewissermaßen ein „Haus neben dem Haus“ darstellt. Auch sie wird zu einem Hort vieler Geschichten werden. Dann haben wir die Olympischen Winterspiele in Milano-Cortina, von denen natürlich nicht nicht gesprochen werden kann an den langen Abenden vor dem offenen Kamin des La Perla, aber auch vor dem Kaminfeuer im La Posta in der Toskana. Denn unsere Hotels liegen in diesem Fall zwar weit voneinander entfernt, sind jedoch von esinem gemeinsamen Geist getragen, und der sucht stets das Schöne. 

Großartig am Dezember ist ja auch, dass er der Monat der Wintersonnwende ist. Der kürzeste Tag des Jahres, an dem die Finsternis stolzgeschwellt ihren Sieg feiert, bedeutet paradoxerweise zugleich auch ihr Ende – es rührt sich was! Denn von der Sonnwende an werden die Tage nicht mehr kürzer, sondern – endlich – wieder länger. Jeden Tag sehen wir etwas mehr Licht. Der Dezember steht für den Triumph des Lichts! 

Und jetzt ist er endlich da. Los geht’s mit Nikolaus und dem italienischen Feiertag Mariä Empfängnis am 8. Dezember. Dann steht schon Weihnachten vor der Tür – und Silvester erwischt uns alle wie jedes Jahr völlig unvorbereitet, als hätten wir es nicht kommen sehen. Und wir hier in den Hotels stecken mitten im großen Wintertrubel, voller Ankünfte und Abreisen, einzudeckender Tische und wegzuräumender Skier. 

Mittendrin in diesem großen Betrieb, der exzentrisch und perfekt organisiert zugleich wirkt, sind Sie – unser Gast, die wichtigste Person in unserem täglichen Gastgeberdasein. Ohne Sie wären die Dolomiten zwar immer noch sehr majestätisch, aber es fehlte das menschliche Element, das alles erst wirklich schön und greifbar macht. 

Ja, lieber Gast: Sie sind das Allerwichtigste hier. Erst Ihre Gegenwart erweckt unsere Hotels wirklich zum Leben, erst Sie sorgen für den Sinn in der Arbeit hinter den Kulissen.

Pssst … Ruhe, bitte! 

Hören Sie genau hin: Der Dezember ist da. Und mit ihm die Gelegenheit, wieder von vorne zu beginnen. Genießen Sie es! 

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