Raus aus dem Rummel

Michil Costa hat im Raetia-Verlag sein Buch „Raus aus dem Rummel“ veröffentlicht – eine Reise durch die Dolomiten und wie sie sich durch den Tourismus verändert haben

Michils Buch ist ein langer, mitreißender Ausflug in die Geschichte seiner Berge und deren Metamorphosen, die er miterlebt habt. Es ist ein Streifzug durch Begegnungen, die ihn geprägt haben, und durch Stimmen, denen er gelauscht hat.

Massimo Cacciari

Es geht um Tourismus. Um den Tourismus von früher und um den Tourismus von heute. Und das mit Blick auf den Tourismus von morgen. Michil Costas Buch ist ein Plädoyer gegen die touristische Monokultur und zeigt den Weg zu einer neuen Form der Gastfreundschaft. Zu einer Gastfreundschaft, in der nicht Konsum, Gästebettenverdoppelung und Hotelneubauten im Vordergrund stehen. Zu einer Gastfreundschaft, in der uns nicht die Vorspiegelung falscher Realitäten die Identität kostet und das notwendige Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Zukunft ins Wanken bringt. Michils Buch erzählt vielmehr von einer Gastfreundschaft der allerbesten Art, die sich auf feste Grundpfeiler wie Solidarität, Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit gründet. 

Denn was genau bedeutet denn Gastfreundschaft heute, wo ein alpiner Rummelplatz-Tourismus längst die besondere Heiligkeit zerstört hat, welche die Berge über Jahrhunderte hinweg für die einheimische Bevölkerung besessen haben? Wo die Tourismusindustrie alle geistigen und territorialen Grenzen niedergerannt hat, wo sie Berggipfel massentauglich gemacht und zu reinen Konsumprodukten herabgewürdigt hat? Was ja nicht nur für die Berge gilt, sondern in vergleichbarer Form auch für touristische Regionen am Meer und auf dem Land. Eigentlich sogar für jede Form der Natur, die im Namen der Zugänglichkeit und des Konsums ihres wahren Gehalts beraubt worden ist. Was also bedeutet Gastfreundschaft in unserem aktuellen Reich der Nicht-Dinge? Mit seinem Buch gibt Michil Costa eine Antwort darauf. Viel Freude bei der Lektüre!