VOM LIEFERANTEN ZUM MITARBEITER

Gemüsegarten mit Dolomitenblick

Nachdem seinem Meteorologiestudium in Innsbruck beschloss George, die Wolken Wolken sein zu lassen. Und stattdessen lieber in der Erde zu graben. Oberhalb von Sankt Vigil in Enneberg eröffnete er die Gemüsegärtnerei Ort di Ras. Und kultiviert dort jetzt köstliche Gebirgs-Auberginen.

Auberginen, Salatköpfe und Blumen. Aber auch Paprikaschoten und Erbsen, Radieschen und Rucola, Grünkohl, Basilikum und Linsen. Linsen? Linsen! Und Baumspinat! All diese wunderbaren Gemüsesorten wachsen in einer Gemüsegärtnerei namens Ort di Ras, auf 1.500 Metern Höhe und dem felsigen Boden der Dolomiten von Enneberg. George heißt der junge Gärtner, der nach seinen Meteorologiestudien an der Uni von Innsbruck beschloss, Wetterkunde an den Nagel zu hängen und stattdessen ein ganz besonderes Projekt zu wagen: einen Gebirgs-Gemüsegarten, für den er sich ausgewähltes Bio-Saatgut besorgte, auf jede Chemie verzichtete und Mutter Natur walten ließ. Neulich haben wir ihn alle zusammen besucht – die komplette Küchenbrigade des La Perla, dazu unsere beiden Sommerlière-Schwestern – und waren schwer beeindruckt von Georges ruhiger, heiterer, zuversichtlicher Art. Er führte uns durch seine drei Gemüsegärten und erklärte uns, was er hier tat. Es war unglaublich, hier oben auf dem Berg zu stehen und zu erleben, wie all diese Früchte der Erde sprossen und gediehen, während eine leichte Brise über die Blätter strich und wir den Worten eines Mannes lauschten, denn wir, glaube ich, als zeitgemäßen Bauern bezeichnen können. George ist ein Mann, der die halbe Welt bereist hat, bevor er zurückgekommen ist in seine Heimat, um dort mit Zartgefühl, Rücksicht und großem Respekt den Boden umzugraben, etwas zu pflanzen, zu hegen und zu gießen.Sein Dünger, hat er uns erzählt, seien Brennnesseln, Kuh- und Hühnermist. Wir haben uns also aus nächster Nähe ein Bild von dem gemacht, was George tut, und vor allem auch haben wir die seit etwa einem Jahr bestehende Geschäftsbeziehung „konsolidiert“, wie man so zu sagen pflegt. Bei uns in der Casa Costa finden wir, dass unsere Lieferanten richtige Mitarbeiter werden müssen. Wenn Sie, liebe Gäste, also demnächst einen köstlichen Auberginenhappen auf Ihrem Teller entdecken, dann wissen Sie jetzt, dass der nicht aus intensiver Massenlandwirtschaft stammt, sondern das Ergebnis der geduldigen Arbeit eines Mannes ist, der in seine Heimat zurückgekehrt ist, um ein Stück dieser Heimat zu bewahren. Und es mit uns zu teilen. Giulan, George.

Simone Cantafio

executive chef